„Bei einem Sieg der Republikaner mit Trump könnte grundsätzlich mit größeren Veränderungen gerechnet werden als bei einem Sieg der demokratischen Kandidatin Harris“, sagten Garcia und He. Insbesondere bei Zöllen, Technologiebeschränkungen, Klimapolitik, Einwanderungspolitik und Finanzpolitik könnte eine Trump-Regierung umfassendere Maßnahmen durchsetzen. „Dies hat relevante Auswirkungen auf die USA und ihre wichtigsten Handelspartner, darunter China, Taiwan, Südkorea, Japan und Indien. China könnte dabei am stärksten betroffen sein, während Indien weniger Risiken ausgesetzt sein dürfte“, so Garcia und He weiter. Folgende Szenarien wären vorstellbar:
- Die Regierung unter Joe Biden und Kamala Harris hat die Zölle auf China beibehalten und selektiv ausgeweitet – aber gleichzeitig auch positive Entscheidungen für den globalen Handel getroffen. So hat die derzeitige Regierung Investitionen in den USA wiederbelebt und durch Subventionen im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) den Marktzugang für Handelspartner erleichtert – etwa für Produzenten aus Japan, Südkorea oder Taiwan. Hiervon profitierten z.B. Autobatteriehersteller in Südkorea oder Stromnetzausrüster in Taiwan.
- Im Gegensatz dazu hat die Trump/Vance-Kampagne Zölle von bis zu 60 Prozent auf Waren aus China und 10 Prozent weltweit in Aussicht gestellt – ein Versprechen, das eine Entkopplung der USA und China weiter vorantreiben würde. Darüber hinaus könnte eine republikanische Regierung versuchen, die IRA-Subventionen zu kürzen, auch wenn sie den IRA nicht vollständig aufheben dürfte. Dies dürfte ein Risiko für die asiatischen Lieferketten darstellen: Laut Berenberg-Experten könnten insbesondere die Lieferketten für erneuerbare Energietechnologien und Elektrofahrzeuge in asiatischen Schwellenländern negativ von einer republikanischen politischen Agenda betroffen sein. Chinesische Batteriefirmen könnten durch eine weitere Entkopplung der USA und China zusätzlichen Gegenwind zu spüren bekommen. Sollte ein CO2-Grenzausgleichssystem (Carbon Border Adjustment Mechanism – CBAM) in den USA eingeführt werden, wäre China hiervon am stärksten betroffen.
- China wäre angesichts des geplanten Ausmaßes potenzieller Zollerhöhungen eindeutig am stärksten von republikanischen Zusatzzöllen betroffen. Darüber hinaus sehen die Berenberg-Experten auch Taiwan, Südkorea und Japan aufgrund ihrer Exportorientierung und ihrer hohen Handelsüberschüsse mit den USA als gefährdet an. Indien hingegen hat nur begrenzte Einnahmen aus Exporten in die USA und dürfte daher weniger unter etwaigen Zollerhöhungen leiden.
- Unabhängig vom Wahlergebnis gehen die Berenberg-Experten davon aus, dass die Beziehungen zwischen den USA und China weiterhin angespannt bleiben dürften.
Autoren
Javier Garcia
Javier Garcia ist seit Oktober 2022 Portfoliomanager bei Berenberg. Er begann seine Investmentkarriere 2002 bei Julius Bär Asset Management (später Swiss & Global Asset Management), wo er ab 2006 Co-Manager des JB Global Emerging Markets Equity Fund wurde und ab 2009 zusätzlich als Lead Fonds Manager des JB Black Sea Funds und des JB Russia Stock Funds tätig war. Von 2013 bis 2022 war er als Senior Portfolio Manager Emerging Markets Equities bei UBS Wealth Management tätig. In dieser Funktion hat er den Bereich Global-Emerging-Markets und Asien-Aktien aufgebaut und gemanaged. Javier Garcia hält einen Bachelor in Business Administration und Economics der Universität Zürich und ist CFA Charterholder.
Dr. Jianan He
Jianan He ist seit Juli 2023 Portfoliomanagerin bei Berenberg. Sie begann ihre Karriere 2020 bei ODDO BHF Asset Management, wo sie als Quantitative Analyst Equities mit Schwerpunkt auf Multi-Faktor-Anlagestrategien für globale Aktienmärkte tätig war. Jianan He hält einen Doktortitel in empirischer Finanzwissenschaft von der Technischen Universität Darmstadt und ist CFA Charterholder.
Über Berenberg
Berenberg wurde 1590 gegründet und gehört heute mit den Geschäftsbereichen Wealth and Asset Management, Investmentbank und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in Hamburg wird von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt und hat eine starke Präsenz in den Finanzzentren Frankfurt, London und New York.
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