Zu den großen Gewinnern der Corona-Krise gehören die Industriemetalle: 2020 legten sie im Schnitt um 20% zu und auch in diesem Jahr ist das Plus schon zweistellig (siehe Abb. 1). Nicht trotz, sondern vielmehr wegen des Virus sind die fundamentalen Aussichten kurz- bis mittelfristig sehr positiv. Zwar brach im Zuge der ersten Lockdowns temporär die Nachfrage heftig ein, allerdings waren auch viele
Minenbetreiber von Corona-bedingten Schließungen betroffen. Extreme Lageraufbauten blieben damit aus. Gleichzeitig brachten politische Entscheidungsträger rund um den Globus Fiskalstimuli von bis dahin ungeahntem Ausmaß auf den Weg. Dank der zahlreichen Konjunktur- und Infrastrukturprogramme brummt die Industrie, was auch die Rohstoffnachfrage kräftig antreibt. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung gewinnen Industriemetalle aber auch immer mehr an längerfristigem Rückenwind. Denn sie sind zentrale Rohstoffe in vielen Schlüsseltechnologien, um unsere Gesellschaft zu dekarbonisieren und so den Klimawandel zu stoppen. Für Industriemetalle könnte damit ein neuer struktureller Boom, ein Superzyklus, begonnen haben.
Autor
Ludwig Kemper
Ludwig Kemper ist seit 2019 als Stratege und seit 2021 außerdem als Portfoliomanager im Bereich Multi Asset tätig. Sein Aufgabenbereich umfasst die Generierung von Investmentideen und die Erstellung von Analysen zu Unterstützung von Investmententscheidungen. Dabei konzentriert sich Ludwig auf den Rohstoffsektor und die Optionsmärkte. Zuvor absolvierte er ein duales Studium bei Berenberg in Kooperation mit der Hamburg School of Business Administration. In seinen Rotationen war er im Investment Banking, Equity Research und Asset Management eingesetzt. Den Bachelor-Titel erhielt er als Jahrgangsbester mit Auszeichnung. Ludwig ist CFA-Charterholder.