Aktueller Marktkommentar
Nach der technischen Erholungsrallye aufgrund von Rebalancierungen und dem großen Optionsverfall, ist der Aktienmarktaufschwung erneut ins Stocken geraten. Verantwortlich dafür dürften vor allem die Sorgen um eine stärkere Konjunkturabkühlung in den USA sowie die Unsicherheit rund um die US-Zölle sein. US-Präsident Donald Trump kündigte bereits vergangene Woche Sonderzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle nicht in den USA hergestellten Autos an. Am 2. April will er weitere Details zu seinen Zollplänen bekannt geben. Die hohe Unsicherheit drückt auf die Stimmung der Unternehmen, die derzeit keinerlei Planungssicherheit haben. Entsprechend wurden zuletzt auch die Gewinnschätzungen für US-Unternehmen weiter nach unten revidiert. Ein relativer Profiteur der hohen Unsicherheit ist Gold, das letzte Woche neue Allzeithochs markierte. Die Staatsanleihemärkte schwanken hingegen weiterhin volatil seitwärts, gefangen zwischen Wachstums- und Inflationssorgen. Sollte der 2. April mehr Klarheit bringen, wäre dies gut für die Märkte.
Kurzfristiger Ausblick
Geldpolitisch wird es in den kommenden Wochen bis zur EZB-Sitzung am 17. April ruhiger zugehen. Stattdessen dürfte auf der handelspolitischen Ebene die Ankündigung von Trumps Zöllen am 2. April spannend werden. Am sogenannten "Tag der Befreiung" („Liberation Day“) plant Trump Länder, die deutlich mehr in die USA exportieren als importieren, mit zusätzlichen Zöllen zu belegen.
Konjunkturell startet die Woche mit den Einkaufsmanagerindizes für China (Mrz.) und den vorläufigen Inflationsdaten (Mrz.) für Deutschland. Dienstag folgen die Einkaufsmanagerindizes (Mrz.) für die USA und die Eurozone. Mittwoch stehen für die USA die ADP-Beschäftigungszahlen (Mrz.) und Donnerstag die Handelsbilanz (Feb.), und Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor (Mrz.) an. Freitag wird es mit den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten (Mrz.) spannend. In der Folgewoche richtet sich der Anlegerblick neben dem Start der Q1-Berichtssaison auf die US-Inflationsdaten (Mrz.) für Verbraucher- und Produzenten.
Globale Unsicherheit lässt Anleger in Richtung Gold umschichten

- Der Goldpreis erreichte jüngst ein neues Allzeithoch bei 3.085 US-Dollar je Feinunze. Neben den anhaltenden Zentralbankkäufen stützten zuletzt auch starke Zukäufe bei Gold-ETFs. Angesichts der hohen Unsicherheit durch Donald Trumps Politik verwundert dies nicht.
- Seit Jahresbeginn stiegen die globalen Bestände in Gold-ETFs um fast 5 Mio. Unzen und damit so schnell wie seit Kriegsbeginn Anfang 2022 nicht mehr.
- Trotz des starken Preisanstieges dürften Anleger weiteres Ausweitungspotential bei ihren Goldbeständen besitzen.