Aktueller Marktkommentar
Mit dem Ausbleiben von neuen Hiobsbotschaften konnten sich die Aktienmärkte etwas erholen, begünstigt auch durch eine bis dato besser als befürchtete Q1-Berichtssaison. Geholfen hat auch, dass Donald Trump zuletzt verbal etwas zurückgerudert hat. So ist eine etwaige Entlassung des Fed-Vorsitzenden Powells angeblich kein Thema mehr. Und auch Richtung China hat er zuletzt freundlichere Signale gesendet. China selber scheint in dem unsicheren Umfeld mehr heimisch stimulieren zu wollen. Dies haben Risikoanlagen wohlwollend aufgenommen. Gold als sicherer Hafen gab hingegen zuletzt nach, ist aber seit Jahresanfang immer noch mit deutlichem Abstand die beste Anlageklasse. Der US-Dollar wertete zumindest die letzten Tage nicht weiter ab. Die Konjunkturdaten in Europa und den USA haben hingegen tendenziell enttäuscht. Folglich schaut der Markt gebannt auf Donald Trumps nächste Schritte und wie die Fed darauf reagieren wird.
Kurzfristiger Ausblick
Die Q1-Berichtssaison ist in vollem Gange: Von den S&P 500-Unternehmen, die bisher berichtet haben (ca. 34 %), haben knapp 77 % die Gewinnerwartungen übertroffen. Auch geldpolitisch bleibt es spannend. Am 1., 7. und 8. Mai finden die Zinssitzungen der Bank of Japan, der US-Fed und der Bank of England statt.
Morgen werden die ESI-Wirtschaftsvertrauensdaten (Apr.) für den Euroraum und die Verbrauchervertrauensdaten (Apr.) des US-Conference Boards veröffentlicht. Mittwoch folgen die Einkaufsmanagerdaten (Apr.) für China, die BIP-Zahlen (Q1) für Deutschland und die Eurozone, und die ADP-Beschäftigungszahlen (Apr.) für die USA. Donnerstag und Freitag stehen die Einkaufsmanagerdaten (Apr.) für die USA und die Eurozone an. Freitag werden außerdem die US-Arbeitsmarktdaten zur Arbeitslosenquote (Apr.) und Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (Apr.) veröffentlicht. In der Folgewoche stehen die Daten zur US-Handelsbilanz (Mrz.) und die Inflationsdaten (Apr.) für einige Länder der Eurozone an.
Ende des US-Exzeptionalismus? Flucht aus Dollar und US-Anleihen

- Trumps erratische Handelspolitik hinterlässt weitere Spuren an den Finanzmärkten. Fungiert der Dollar gemeinhin als sicherer Hafen, schwächte er sich trotz der Marktverwerfungen zuletzt deutlich ab - insbesondere gegenüber dem Euro.
- Bemerkenswert ist dies angesichts einer wachsenden Zinsdifferenz zwischen den USA und Deutschland, die den Dollar grundsätzlich stützen sollte.
- Diese Entwicklung verdeutlicht jedoch eindrucksvoll das schwindende Vertrauen internationaler Anleger in die USA und die Flucht in andere Währungsräume.