Durch Corona verursachte Lockdowns, massive Umsatzeinbußen, Zombie-Unternehmen und eine drohende Insolvenzwelle - Eine Flut von Horrornachrichten hat den Markt für Unternehmensanleihen 2020 in Atem gehalten. Dennoch schlossen zahlreiche Segmente, nach einer in Geschwindigkeit und Ausmaß beispiellosen Korrektur, im positiven Terrain ab mit Risikoaufschlägen nahe den Werten zu Jahresbeginn (siehe Abb. 1). Kann man guten Gewissens weiterhin in Unternehmensanleihen investieren oder droht 2021 angesichts nicht mehr günstiger Bewertungen das böse Erwachen?
Gemäß zweier der wichtigsten Kreditkennzahlen, dem Verschuldungs- und Zinsdeckungsgrad, zeichnen sich für europäische Unternehmen Verschlechterungen ab, ins-besondere für das High-Yield-Segment, also Anleihen niedriger Qualität. Für diese stieg die Netto-Verschuldung im Jahresverlauf auf das ca. 4,5-fache des operativen Ergebnisses an und der Zinsdeckungsgrad fiel Richtung eins – ein Wert darunter bedeutet, dass das operative Ergebnis der Unternehmen nicht ausreicht, um die Zinsen für Kredite und Anleihen zu bedienen.
Autor
Christian Bettinger
Christian Bettinger ist seit Juni 2009 im Unternehmen. Als Fondsmanager des Publikumsfonds Berenberg Euro Bonds und Berenberg Credit Opportunities ist er im Bereich Multi Asset Fixed Income verantwortlich für die Selektion von Unternehmensanleihen. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann und anschließend das Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. In 2010 wurde der Dipl.-Kfm. vorzeitig aus dem Berenberg Trainee-Programm als Fondsmanager mit den Schwerpunkten Derivate und Renten übernommen. Bettinger ist CFA Charterholder, Certified Financial Engineer (CFE) und zugelassener Eurex-Händler
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