Die Nobelpreisträger Eugene Fama und Kenneth French haben 1993 die Existenz der so genannten "Size"- oder "Small-Cap"-Prämie nachgewiesen. Die Ratio dahinter war damals, dass Nebenwerte risikoreicher und illiquider als Börsenunternehmen mit einer großen Marktkapitalisierung sind, sodass sie den Anlegern eine zusätzliche Kompensation für die Übernahme dieses Risikos in Form einer zusätzlichen Rendite bieten sollten. Andere Studien zeigten zudem schon damals, dass Small Caps langfristig auch risikoadjustiert eine Überrendite generieren. Der Begriff Small Cap wird dabei für Unternehmen mit einer relativ kleinen Marktkapitalisierung verwendet, nach unserem Verständnis zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Euro.
Die Entwicklung von Small Caps seit der Jahrtausendwende passt in das Bild. Sie haben um mehr als 250% zugelegt – und damit fünf Mal stärker als die Large Caps. In den letzten 20 Kalenderjahren haben sie in 14 Fällen besser als größer kapitalisierte Unternehmen abgeschnitten. Allerdings gibt es auch Phasen relativ schlechterer Entwicklungen wie zum Beispiel während der Finanzkrise 2007-2008.
Autoren
Ulrich Urbahn
Ulrich Urbahn arbeitet seit Oktober 2017 für Berenberg und ist zuständig für quantitative Analysen sowie die Entwicklung strategischer und taktischer Allokationsideen und ist in die Kapitalmarktkommunikation eingebunden. Er ist Mitglied des Asset Allocation Committee und Portfoliomanager von flexiblen Multi Asset Strategien. Nach seinen Diplomen in VWL und Mathematik an der Universität Heidelberg war er mehr als zehn Jahre bei der Commerzbank unter anderem als Senior-Cross-Asset-Stratege tätig. Ulrich Urbahn ist CFA-Charterholder und gehörte bei der renommierten Extel-Umfrage jahrelang den drei weltweit besten Multi-Asset-Research-Teams an.
Peter Kraus
Peter Kraus ist seit Oktober 2017 Head of Small Cap Equities bei Berenberg. Er war ab dem Jahr 2000 zunächst für 3 Jahre als Aktienanalyst für eine Corporate Finance Beratung in München tätig, bevor er in 2003 zu Deka Investment nach Frankfurt wechselte. Dort war er als Analyst für europäische Nebenwerte tätig. In 2006 wechselte er zu Allianz Global Investors als Fondsmanager für europäische Micro und Small/Mid Caps, wo er in den Folgejahren maßgeblich zum Erfolg des Nebenwerte-Teams beigetragen hat. Peter Kraus zeigte sich verantwortlich für das Management von diversen europäischen Nebenwerte-Fonds sowie für die Akquisition und die Betreuung internationaler institutioneller Mandate. Er studierte an der Universität Mannheim Betriebswirtschaftslehre und ist CFA Charterholder.
Passende Anlagelösungen für Investoren
Aktien
Im Nebenwertebereich stehen in Europa eine Vielzahl von Unternehmen zur Auswahl. Dabei finden kleinere Unternehmen deutlich weniger Beachtung durch externe Analysten. Zu Unrecht, denn in diesem Segment verstecken sich viele heimliche Weltmarktführer mit überdurchschnittlichem Wachstum.