Innovation & Data

Alternative Daten und Künstliche Intelligenz im Asset Management nutzbar machen

Das Berenberg Innovation & Data Team besteht aus Data Scientists, Naturwissenschaftlern, Portfoliomanagern und Software-Entwicklern. Gemeinsam mit Experten der gesamten Bank werden mit Hilfe neuester Technologien wertvolle Erkenntnisse aus dem exponentiell wachsenden globalen Datenuniversum extrahiert.

Die industrielle Welt, die wir in den vergangenen 150 Jahren geschaffen haben, scheint sich zu verändern. In dieser Welt spielte die Standardisierung von Prozessen eine wesentliche Rolle. Mittlerweile jedoch können immer mehr Aufgaben mithilfe von Computern oder Algorithmen gelöst werden. Mit der Konsequenz, dass menschliche Arbeitskraft und auch Zeit keine begrenzenden Faktoren mehr sind. Algorithmen können schließlich in großer Vielzahl 24 Stunden am Tag laufen. Dadurch sinkt im Vergleich die menschliche Effizienz und der Umsatzanteil pro Beschäftigtem bei den traditionellen Unternehmen wie zum Beispiel der Automobilindustrie.

Der Wandel durch Künstliche Intelligenz (KI) geschieht rasch und erfasst immer mehr Branchen – auch die der Asset Manager. Berenberg hat früh auf diese Herausforderung reagiert. Bereits 2018 wurde das Innovation & Data Team gegründet. Mit diesem Team fokussiert sich Berenberg auf maschinelles Lernen, einen Teilbereich der KI, sowie auf alternative Daten. Alternative Daten erhält man zum Beispiel durch die Auswertung von geschriebenen und gesprochenen Nachrichten aus Zeitungen, Fernsehsendungen oder Social Media. Diese Daten werden dann dem Algorithmus zur Verfügung gestellt. Das ist die Grundlage für eine der Säulen der KI-basierten Investmentansätze von Berenberg. Dort werden 3,3 Milliarden Euro an Assets in Strategien gemanagt, deren Steuerung komplett auf dem selbst entwickelten Machine-Learning-Algorithmus basiert. Dieser wertet jeden Monat rund 600 Millionen Dokumente aus, um daraus tägliche Handelsentscheidungen zu generieren. So wird sowohl der Berenberg Sentiment Fund gesteuert, ein Publikumsfonds mit Global-Macro-Strategie, als auch eine Reihe von Spezialmandaten für Pensionskassen und Versicherungen. Diese Anwendung beruht auf der spezialisierten oder engen KI (Artificial Narrow Intelligence), bei der ein Algorithmus darauf trainiert ist, genau eine Fragestellung zu lösen. In diesem Fall die Ableitung von Kauf- und Verkaufsentscheidungen aus Millionen von Sentiment-Daten, die strenge Qualitätsfilter und eine Mustererkennung durchlaufen.

Parallel dazu hat sich Berenberg auch mit der Allgemeinen KI (Artificial General Intelligence) befasst. Dieses Thema ist spätestens seit dem Erfolg von ChatGPT und anderen sogenannten Large-Language-Modellen in aller Munde. Um eine Anwendungsmöglichkeit zu schaffen, ist Berenberg eine Kooperation mit dem Technologiekonzern Google eingegangen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, den diskretionären Portfoliomanagern bei Berenberg eine Art Chatbot zur Verfügung zu stellen. Diskretionäre Portfoliomanager treffen die Anlageentscheidungen selbst, basierend auf ihrem eigenen Research, Unternehmensmeldungen und dem Research von Dritten. Doch sie können nicht alles lesen, die KI kann ungleich mehr Informationen erfassen. Über ein Large-Language-Modell kann die KI dann Fragen des Portfoliomanagers beantworten. In einer ersten Version soll dieses Modell Ende 2023, Anfang 2024 an den Start gehen.

Aktuelle Veröffentlichungen

Die Stiftung:

Künstliche Intelligenz: Stille Revolution

E-Fundresearch:

Einsatz von Big Data, Machine Learning & AI in der Fondsindustrie